Projekt AVEIA

Die AVEIA ist das erste Projekt des Vereins AgraDEçO. Sie entsteht in Brasilien, im Bundeststaat von Rio de Janeiro, ausserhalb des historischen Städtchens Paraty. AVEIA ist ein Kürzel der Worte Area de Vida Ecologica e Integral baseada em Agricultura, auf Deutsch etwa: Gelände eines ganzheitlichen ökologischen Lebens, dessen Zentrum die Landwirtschaft ist.

Der Wald als Grundlage

Eine Gemeinschaft von rund 10 Menschen baut sich selber Raum zum Wohnen, aus natürlichen lokalen Materialien, wie Holz, Bambus, Lehm. Wasser und Energieversorgung stellen interessante Herausforderungen dar, die örtlich gelöst und experimentell angegangen werden können. Das Gelände von 13 Hektaren ist fast ganz von Wald bedeckt, der aber durch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte lange Ausbeutung stark degradiert ist.
In einem solchen, zudem abfallenden Gelände ist Agroforst die ideale Form der Produktion. Durch sich unterstützende Pflanzgemeinschaften in Mischkulturen wird der Boden nie Sonne und Regen ausgesetzt und erodiert nicht. Das Ziel ist, mehrere Hektaren solcher Waldgärten anzulegen. Integriert werden dabei endemische Pflanzen, unter anderem Edelhölzer (madeiras de lei), die aufgrund ihres Wertes in der Gegend sozusagen verschwunden sind. Dadurch entsteht ein artenreicher Wald, der zugleich viele essbare Pflanzen beherbergt. Einige Teile des Grundstücks sind als Schutzzonen (ZCVS, siehe unten) kartiert und dürfen nicht bearbeitet werden. Die Wiederaufforstung mit verschwundenen Arten ist jedoch explizit erlaubt. Die AVEIA strebt die Wiederherstellung eines Primärwaldes an, wo die endemische und lokale Fauna und Flora in ihrer grossen Diversität ein Zuhause haben.

Biologische Landwirtschaft

Auf eigens dafür gebauten, steinernen Terrassen, deren Vorbilder die Inkaterrassen Perus sind, wird Gemüse angebaut, im grösseren Stil, so dass es verkauft werden kann. Tatsächlich soll eine professionelle biologische Gemüseproduktion so betrieben werden, dass erstens möglichst viele Leute in den Genuss von lokalem BioGemüse kommen und dass zweitens bedeutende Einnahmen dadurch entstehen. Damit soll auch das Vorbild einer rentablen BioLandwirtschaft geschaffen werden.

Ökotourismus

Da die Region Paraty gut von Touristen besucht ist, wird in AVEIA auch Ökotourismus angeboten. Eine Möglichkeit ist das Angebot kleiner, schlichter Hüttchen mit fliessendem Wasser und Komposttoilette. Zentral wird eine Küche die eigenen Produkte verwenden, um Mahlzeiten anzubieten. Auch Besucher, die nicht auf dem Gelände übernachten, werden durch die Schönheit des Ensembles angezogen, die Lehrpfade begehen, die Natur bewundern und die zubereiteten Leckereien und Früchte geniessen. Der schon bestehende Waldpfad zum Meeresarm Saco do Mamanguá wird instand gesetzt und ermöglicht Tagestouren ans Meer oder dreitägige Trekkings mit Lasttier bis zum historischen Hafen Paraty Mirim und zurück, wobei weitere Ökoprojekte unterwegs besucht werden. Auch können Verbindungen mit dem Quilombo, der afrobrasilianischen Siedlung unweit der AVEIA, angestrebt werden.

Kulturelle Synergien

AVEIA wird schliesslich ein Zentrum des interkulturellen Austausches sein, wo Menschen willkommen sind und sich engagieren können. Ein Ort, wo die Stärken der verschiedenen Kulturen gefördert und anderen zugänglich gemacht werden. Neue, historisch unverbrauchte und unbelastete Energien sollen hier zusammenfinden und sich zu einem neuen Miteinander verbinden können.

Standort von AVEIA...
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